Der Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld soll wachsen, vom Verkehrsübungsplatz aus östlich der Königsberger Straße bis zur Kleingartenanlage am Badesee. Das Gebiet, fast bis zum nächsten Feldweg tief, ist groß, aber nicht riesig. Ganz zu Beginn der Planung informierte die Stadtverwaltung im Kath. Gemeindehaus „Kontakt“. Anders wie bei vergleichbaren Veranstaltungen war der Saal voll. Später Eintreffende mussten stehen.
Die Verwaltung hatte fast nichts vor zu zeigen. Gerade einen Umgriffsplan, mögliche Straßenanschlüsse und den Entwurf des Flächennutzungsplanes 2025 mit dem OB Appell, dass die Entwicklung doch auf die Stadt verteilt werden müsse. Was einsteils für Kritik sorgte, führte entspannt zur freien Rede. Es entstand eine rege Diskussion über eineinhalb Stunden. Sie zeigte eines: Ludwigsfeld-Ost wird erwartet. Gegner gab es nicht.
Was gebaut werden soll: Die zahlreichen Redebeiträge bildeten ab, was die Verwaltung vorstellte, einen Mix aus Geschoßwohnungsbau und Einzelhäusern. Auch Seniorenwohnen ist gefragt, weil die Ludwigsfelder auch im Alter im Ort bleiben wollen. Einigen engagierten Bürgern war der Gebietsumgriff zu klein, z.B. „der Kosten wegen“. Wichtig für die Diskussionsteilnehmer auch die Nahverkehrs-anbindung. Unvermeidlich dazu, die Frage nach der Straßenbahn. OB Noerenberg spielte den Ball den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm zu. Sein Fazit: Es liege nichts Förderfähiges auf dem Tisch, aber zwei Dutzend Varianten zur Trassenführung. Punkten konnte er damit nicht. Klar, denn im Wettbewerb um den Wert von Immo-bilien wird deren ÖPNV-Anbindung eine zentrale Rolle spielen, „Schauen sie sich doch die Spritpreise an“, so ein Besucher im Heimgehen.
Die Planung selbst die steht am Anfang, sechs Planungsbüros werden Entwürfe für den Bebauungsplan erarbeiten. Anregungen, Meinungen dazu, konnte die Verwaltung mitnehmen. Wutbürger gab es nicht sondern ein klares Ergebnis: Ludwigsfeld-Ost hat Zukunft.
SPD-Stadtrat Ulrich Seitz in der NUZ vom 29.02.2012
Seitz ist der Gebietsumgriff nach wie vor zu klein. Die Anträge der SPD-Fraktion und seine persönlichen Vorstöße fanden jedoch keine Mehrheit. Jetzt ist es der Fraktion ein großes Anliegen, dass der Bebauungsplan so gestaltet wird, dass eine Gebiets-erweiterung nach Osten erfolgen kann. Denn eines ist der Neu-Ulmer SPD schon lange klar: Wenn man per Bahn einmal in 20 Min. in Stuttgart ist, dann gehört das Oberzentrum zum Einzugsbereich der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Entsprechend wird auch die Nachfrage nach Wohnungen steigen. Ein Sachverhalt, dem die Berechnungen zum Flächennutzungsplan 2025 noch keine Rechnung tragen. In Ludwigsfeld ist Städtebau und nicht Ortsrandgestaltung gefragt.