Eingesessene Neu-Ulmer sehen die Veränderungen im alten Teil des Neu-Ulmer Friedhofs an der Reuttier Straße mit Sorge. Einige davon haben SPD-Stadtrat Ulrich Seitz, gleichzeitig Vorsitzender des Historischen Vereins Neu-Ulm, darauf angesprochen. Ulm beschäftigt sich mit dem "Alten Friedhof", lässt zahlreiche Grabsteine restaurieren, weil diese als Zeugnisse der Stadtgeschichte wichtig sind.
"Neu-Ulm hat solche auch. Im "Zentralfriedhof" an der Reuttier Straße ruhen Pioniere unseres Gemeinwesens und viele, die deren Anliegen als Lebensleistung weitergeführt haben. Dies gilt auch für die Stadtteile", schreibt Seitz dem Oberbürgermeister. Weiter: "Der Umbruch in der Bestattungskultur ist spürbar. Der Trend geht zu "klein, pflegeleicht,Platte drauf oder davor - und Schluss. Ich will das nicht werten. Aber in den Feldern des alten Teils des Neu-Ulmer Friedhofs bricht sich die Gestaltung um. Der Charakter geht verloren."
Die Beschwerdeführer mahnen einen sensiblen Umgang mit der "Friedhofskultur" an. "Bedeutsames" würde "Stück um Stück verschwinden". Seitz sieht Handlungsbedarf. Er beantragte deshalb zur Beschlussfassung im zuständigen Ausschuss:
Die Verwaltung wird beauftragt zu berichten a) über die Erfassung und den Umgang mit stadt- und kulturgeschichtlich bedeutsamen Grabdenkmalen, Stadtteile eingeschlossen. b) über die erkennbaren Auswirkungen der Veränderung in der Bestattungskultur und deren mögliche Folgen auf Umfang und Gestaltung der städtischen Friedhöfe; c) wie der Charakter des alten Teils des Friedhofs Reuttier Straße verstärkt bewahrt werden kann.
Am 29. November im "Technischen Ausschuss öffentlicher Lebensraum und Verkehr" war es dann so weit. Seitz, nicht Mitglied, durfte seinen Antrag begründen, nicht aber zur Sache sprechen. OB Noerenberg tröstete ihn sinngemäß mit den Worten:" Das braucht' s auch nicht, wir stimmen sowieso alle dafür." So kam es dann auch, einstimmig! Im Frühjahr 2013 geht's weiter. Dann gilt es Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu treffen. Jetzt werden sie möglich!