Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Noerenberg,
nachdem durch die Hallenneubauten der Firmen Honold und Karletshofer die im FNP 2025 eingetragene Luftschleuse so keinen Bestand mehr hat (durch die Hallenbauten quer zur Luftschleuse wird hier ein Riegel vorgeschoben) und die Schaffung der Infrastruktur für eine Nahversorgung mit Grundnahrungsmittel vor Ort eine vordringliche, bedeutsame Aufgabe einer Kommune ist, stelle wir den Antrag auf Ausweisung einer zusätzlichen Einzelhandelsfläche für Lebensmittel in Offenhausen (am Kreisverkehrsplatz gelegen) mit folgender zusätzlichen Begründung:
Nach wie vor hat der Ortsteil Offenhausen keinen Lebensmittelmarkt, der die Grundversorgung für die ca. 6.247 Einwohner sicherstellt. Zwar hat Pfuhl 3 Märkte, die aber insgesamt bei weitem von der Verkaufsfläche her nicht ausreichen, um Pfuhl, Burlafingen und Offenhausen zentrumsnah abzudecken. Dazu ist der Weg zu diesen fußläufig von Offenhausen aus zu weit. Man muss, was die Entfernung betrifft, bedenken, dass in Offenhausen immer mehr ältere Menschen wohnen, die kein Fahrzeug haben und im Umkreis von ca. 500 m zu ihrem Wohnort eine Einkaufsmöglichkeit benötigen. Aber auch immer mehr jüngere Ehepaare mit Kindern, die keinen Zweitwagen besitzen müssen am Ort eine Grundversorgung, die fußläufig bzw. mit dem Rad erreichbar ist, vorfinden.
Ein bei der Stadt Ulm vorgestelltes Gutachten über die Grundversorgung geht davon aus, dass ein Lebensmittler mit über 800 qm Verkaufsfläche rein rechnerisch ca. 2500 Menschen versorgt. Von diesem Beispiel ausgehend fehlt in Offenhausen mit 6.247 Einwohnern eindeutig ein Lebensmittelmarkt. Im Zuge der Schaffung von Infrastruktur gehört es auch zur Aufgabe der Stadt dafür zu sorgen, dass eine Fläche für den Einzelhandel (Lebensmittel) zusätzlich vor Ort in Offenhausen ausgewiesen wird. Soweit mir bekannt ist, besteht dafür eine Nachfrage für eine Fläche von ca. 2.500 qm. Ein direktes Problem bei einer Flächenausweisung mit den Pfuhler Märkten kann nicht gesehen werden, da diese drei Märkte zusammen eine geschätzte Verkaufsfläche von ca. 2500 qm haben. Zählt man die Fläche von ca. 900 qm vom Einkaufsmarkt beim Hallenbad dazu, kommt man auf ca. 3400 qm für ca. 16.000 Menschen. Wie gesagt das in Ulm vorgestellte Gutachten geht von einem Betrieb über 800 qm aus, der 2500 Menschen versorgt. Das bestärkt die Forderung zum Wohnortnahem Einkaufen in Offenhausen. Dazu kommt noch dass Wohnortnahes Einkaufen auch die Ökobilanz durch kurze Wege verbessert.
Ein möglicher Standort im Bereich des Kreisverkehrs Leipheimer Straße/Kammer Krummen-Straße, z. b. westlich dieser, wäre denkbar. Die Luftschleuse würde dafür nur unbedeutend in der Breite und Höhe eingeschränkt, wobei diese wie eingangs erwähnt durch die Hallenbauten wesentlich mehr beeinträchtigt wird. Zudem ist die Breite einer Luftschleuse von der Regierung nicht festgelegt worden, so dass es im Ermessen der Stadt Neu-Ulm liegt den Standort für Lebensmitteleinzelhandel dort auszuweisen und somit die Versorgung vor Ort ermöglicht.
Zusätzlich beantragen wir gleichzeitig ein Gutachten über die Versorgungssituation in Offenhausen und Pfuhl mit Lebensmitteln analog zu dem Ulmer Gutachten.