Die Hauptstadt der Slowakei, Bratislava, hatte eingeladen. Sie nimmt die Idee und das Format des N-Ulmer Donaufestes auf und will dieses im Wechsel mit der Doppelstadt,mit uns, fortführen.
Warum wohl?. Weil der Oberbürgermeister Milan Ftácnik erkannt hat, dass das Fest Plattform und Strang für eine Vielfalt an Kooperationen im Donauraum bietet, der mehr als die 2779 Flusskilometer lang ist. Seine Stadt, vormals Hauptstadt des Königreichs Ungarn, Pressburg, Krönungstätte zahlreicher Herrscher der Donaumonarchie, eine Vorzeigestadt am Strom, hat sich überall sichtbar erneuert. Ftácnik spürt, dass die Menschen seiner Republik Slowakei von den Donauaktivitäten profitieren, auch wenn dies nicht schnell messbare Ergebnisse zeitigt.
Im Rahmen der Delegation sind drei Neu-Ulmer der Einladung gefolgt. Kraft Amtes Bürgermeister Gerd Hölzel und auf eigene Rechnung unsere SPD-Stadträte Ulrich Seitz und Alfred Westermaier. Sie erlebten ein dichtes Programm mit ihrer Teilnahme, u.a. an der Internationalen Fachkonferenz, "Kulturwege Europas - gemeinsame Projekte". Ein weiteres Thema war der "Schutz des traditionellen Handwerks als Erbe der Donaunationen", im Alten Rathaus. Als Schwerpunkt erkannt, realistische Aktivitäten zur Stärkung des Tourismus entlang der Donau, gerade auch als Wegbegleiter permanenter Vernetzung.
Für die reichen Oberlieger am Strom geht es vordergründig um "weiche" Themen, wie geschichtliches Erbe, Kunst und Kultur, flussabwärts aber ständig mehr um Arbeit und Brot. "Oberlehrer" darf es dabei nicht geben. Es braucht Menschen am Fluß, die sich das Anliegen zu Eigen machen: Frieden und Entwicklung - Gefälleausgleich von Ost nach West und Chancengleichheit in Europa. Wer davor Angst hat, der steckt den Kopf in den Sand.
Die Dreizehn aus Ulm und Neu-Ulm, darunter die Mitarbeiterinnen des Donaubüros,die hart zu arbeiten hatten, erlebten ein ambitioniertes Donaufest Bratislava in einem Rahmen, der den Vergleich zu Ulm/Neu-Ulm nicht zu scheuen braucht. Was da entsteht ist kein Plagiat, sondern ein riesen Fortschritt auf den der Impulsgeber stolz sein darf.
Ulrich Seitz