Ab November 2004 hatte SPD-Stadtrat Ulrich Seitz wiederholt beantragt, Stadtgeschichte an den Originalschauplätzen erlebbar zu machen. Infostelen sollten dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger, Gäste aus Nah und Fern, quasi im Vorübergehen die Historie der jungen Stadt kennen lernen. Seitz beantragte "Stadtgeschichtspunkte" für die Innenstadt,"die dann in Rundgängen miteinander verbunden werden können."
Die Idee kam an, setzte sich zur Landesgartenschau 2008 durch, wo ein geführter Rundgang mit 18 Stationen angeboten wurde. Rund 180.000 Euro machte der Stadtrat locker, verteilt auf mehrere Haushaltsjahre. Etwa 90 Stadtgeschichtspunkte waren angedacht, davon rund 50 in den Stadtteilen.
Nach der entscheidenden Sitzung des Stadtrates am 27. Juli 2007 führte Seitz aus: "Wir leisten damit mehr wie mit jeder Dauerausstellung, schaffen eine Grundlage auf der, weit über die Landesgartenschau 2008 hinaus, aufgebaut werden kann, z.B. mit Themenführungen, Einsatz im Schulunterricht, durch Heimatquiz und Suchspiele (heute auch Geo-Caching), Folgepräsentationen im Internet u.v.a.m." Das Ziel: "Stadtgeschichte zu vermitteln, damit das Gemeinwesen eine eigene Identität entwickeln, städtisches Selbstbewusstsein wachsen soll."Am 15. April 2008 wurde die 1. von 48 Tafeln auf dem Rathausplatz enthüllt.
Inzwischen gibt es 91 Standorte. Und seit Sommer 2012 liegt auch eine weitere umfassende Broschüre auf, "Historische Rundgänge und Radtouren durch Neu-Ulm". Acht an der Zahl sind es. Seitz sieht das zufrieden und dankbar. Stadtrat, Oberbürgermeister und Verwaltung haben das Projekt, nun "Stadtgeschichten" betitelt, gemeinsam zu Erfolg gebracht. "Das gut Ding Weile braucht ist dabei selbstverständlich."
Wunschlos glücklich ist unser "Stadthistoriker" aber längst nicht. "Es gibt noch viel zu tun, packen wir's an - gemeinsam."