Dass der Ausbau der B 10 zwischen Breitenhofstraße und AS Nersingen an der A 7 kommen muß, steht außer Zweifel. Wie im Amtsblatt der Stadt Neu-Ulm vom Freitag, dem 17. Oktober bekannt gemacht, handelt es sich um einen zweibahnigen Ausbau der B10 von Neu-B10/St 2021 bis AS Nersingen, A 7. Bei dem vom Straßenbauamt aufgezeigten RQ 31 handelt es sich jedoch offensichtlich nicht um den Ausbau -RQ einer Bundesstraße sondern einer Autobahn, dazu noch mit einem 4 m breiten Mittelstreifen. Damit werden auf 5,5 km ca. 20 Hektar Land im Landschaftsschutzgebiet verbraucht.
Daraus ergibt sich ein nicht zu akzeptierender Mehrverbrauch an kostbarem Boden für die Landwirtschaft und das auch noch in einem Landschaftschutzgebiet mit hochsensibler Tierwelt wie Wiederhupf, Plesshühner, Rehe , Hasen usw. Die Stadt Neu-Ulm hat sich mit dem Beitritt beim Aalborg Commitments dazu u.a. verpflichtet mit Grund und Boden sorgsam umzugehen !!! Die Darstellung der zwingenden Notwendigkeit des Ausbaus,der B 10, basierend auf ca. 500 Unfälle in 21 Jahren mit 11 Toten ist richtig. Das sind im Schnitt auf 5,5 km verteilt ca. 24 VU pro Jahr (Vergleich Allgäuer Ring in Neu-Ulm ca. 25 p-A. Nur muß die Unfalluntersuchung hier präziser als nur mit nackten Zahlen dargestellt werden, um ein Bild von den Ursachen zu bekommen, was für den Ausbau in Bezug auf Sicherheit und Leichtigkleit des Verkehrs und damit auf die Dimension des Ausbaus von großer Bedeutung ist. Als die B 10 Neu vor 21 Jahren freigegeben wurde, gab es ständig Unfälle im Bereich der Verknüpfung Europastraße/St 2021. Zum einen fuhren die Fahrzeuge auf dem rechten der beiden Fahrstreifen auf der Europastraße und erkannten die Spuraufteilung in eine rechte und eine geradeaus führende Fahrspur zu spät. Beim Versuch den Fahrstreifen nach links auf die geradeaus Spur zu wechseln kam es häufig zu Unfällen. Auch wurde oftmals der LSA Mast umgefahren bzw. mit zu hoher Geschwindigkeit rechts abgebogen und von der Fahrbahn abgekommen.
In Gegenrichtung gab es Probleme mit Linksabbieger (linke Spur a-typisch mit geradeaus und links Abbiegepfeil versehen (Auffahrunfälle, VU mit dem Gegenverkehr).Dieses Problem lässt sich mit der neuen Abfahrt nach Finningen lösen. Ein weiterer Unfallschwerpunkt war der Bereich des KM 71,5, wo das Querneigungsprofil auf einer geraden Strecke relativ heftig gewechselt wurde. Dort gab es viele Unfälle mit Toten, da bei Müdigkeit und unaufmersamen Fahren das Fahrzeug fast unbemerkt auf die Gegenfahrbahn kam. Dies wurde mit den letzten Asphaltarbeiten etwas korrigiert. Beim damaligen Bau der B 10 gab es nur eine Abfahrt und Auffahrt zur NU 6. Die Fahrzeuge mußten in die B 10 Richtung Neu-Ulm bei starkem Verkehr links abbiegend einfahren bzw. ausfahren , was zu vielen Unfällen führte. Dies wurde zwischenzeitlich durch ein zweites Ohr bereinigt. Als noch keine LSA vorhanden war gab es sehr viele VU mit Rückstaugefahr auf die A 7 weil ein Abbiegen nach links von der 7 auf die B 10 und von der B 10 auf die A 7 aufgrund der Verkehrsdichte kaum möglich war. Durch das Aufstellen der LSA . Der Umlauf geht soweit ich denke über 90 Sekunden hinaus (Annähernd 120 Sekunden). Dies führt unweigerlich zu Staus. Zusätzlich wird der Stauraum nicht optimal genutzt. Die vor dem Aufstellen der LSA bedingten Abbiegeunfälle blieben am Ast A7/B10/Buchbergstraße aber weiterhin. Dazu kamen viele Auffahrunfälle. Fazit: All die vielen Unfälle und die Unfallörtlichkeiten bedürfen aber m.E. keinen so breiten Ausbau im Landschaftsschutzgebiet mit dem enormen Landschaftsverbrauch. Wir bei der Stadt Neu-Ulm haben uns verpflichtet mit Flächenverbrauch sorgsam umzugehen wie bereits angemerkt. Durch einen kreuzungsfreien Bereich an der A 7 (Kleeblatt) und die kreuzungsfreie Anbindung der St 2021 gibt es wahscheinlich keinen Stau mehr und somit auch keine Auffahrunfälle. Das Wechseln des Querneigungsprofils bei Km 71,5 könnte noch entschärft werden . Ein Ausbau der einer Bundesstraße und nicht einer Autobahn gleicht und zwar in Dimensionen wie z.B. je Richtung 1 Standstreifen, 2 Fahrstreifen mit je 3,5 m , einem Mittelstreifen mit 3 m müßte auch genügen. Bei einem Ausbau zur Autobahn ist zu befürchten dass soviel Verkehr angezogen wird, dass die , je Fahrtrichtung mit einem Fahrtstreifen gebauten Unterführungen im Bereich Europastraße diesen Verkehr nicht aufnehmen können und dann zwangsweise die Spange B 30 – A7 gebaut werden muß. Dass ein Ausbau zur Autobahn Verkehr bindet und damit weniger duch Burlafingen, Pfuhl und Offenhausen fährt war einmal. Einzig das Industriegebiet wäre besser zu erreichen, würde man auf der B 10 bleiben und nicht über die ST 2029-Kammer-Krummen-Straße fahren. Fakt ist doch, wenn die Autofahrer nach Neu-Ulm oder Ulm wollen und dann über die 4-spurige B 10 fahren,spätestens in der Reuttier Straße oder Memminger Straße zum Stehen kommen. Somit ist eine weitere Entlastung von Burlafingen, Pfuhl und Offenhausen nicht mehr oder nur in geringfügigem Ausmaß zu erwarten.
An der St 2029 Einmündung NU 8 steht auf dem Wegweiser Ulm als Ziel geradeaus. Dies könnte durchaus nach rechts über Thalfingen mit Zusätzen ULMBöfingen/
Jungingen/Michelsberg/Oststadt/Messe ausgeschildert werden.
Ein Ausbau der Anschlußstelle A 7 zum Kleeblatt inklusive einem moderaten mit weniger Landschaftsverbrauch einhergehenden vierspurigen Ausbau bis hin zur Europastaße, sowie der kreuzungsfreie Ausbau der Anschlußstelle St 2021/B10 scheinen aufgrund des Verkehrsaufkommens notwendig zu sein.
Dabei wäre aber noch zu beachten, dass eine Sperrung für Fahrzeuge mit bauartbedingter Geschwindigkeit unter 60 km in Richtung Neu-Ulm erst ab der Ausfahrt Burlafingen erfolgt,und nicht über Steinheim umgeleitet werden,da diese Strecke von vielen landwirtschaftlichen Fahrzeugen mit Überbreite (Maisernter etc.) befahren werden um Biogasanlagen zu bestücken und zum Trocknungswerk zu fahren.. Die Buchbergstraße ist , was die Übersichtlichkeit, Breite,
Tragfähigkeit und wegen der ständigen Unterspülung durch Quellen dafür nicht geignet. Auch sind die innerörtlichen Wohnstraßen in Steinheim zu schmal für Begegnungsverkehr dieser Art. Bezüglich der Lage des neuen P und R. Parkplatzes:
Dieser ist vorgesehen an der NU 6, gegenüber dem Brandstätter See.. Hier ist zu befürchten dass dieser Parkplatz zu gewissen Seiten als Badeseeparkplatz zweckentfremdet wird. Ferner scheint der vorgesehene Grund und Boden ein noch intaktes Stück Natur zu sein. Was die Verkehrsanbindung an die NU 6 betrifft, so ist diese im vorgesehenen Bereich nicht unproblematisch, da Außerorts und
Sichteinschränkung durch Kurve und Wald Die bessere Alternative wäre den P u.M Parkplatz nördlich im Anschluß des jetzigen und in Zukunft aufgelasenen Info-Parkplatz an der B 10 mit Zu- und Abfahrt im Bereich Landgrabenbrücke über
die St 2029 zu verwirklichen. Dort befindet sich derzeit ein wilder Lagerplatz von Gartenabfällern bis hin zu Abbruchmaterial (Landschaftschutzgebiet ?).
Auf jedenfall sollte der P u R Parkplatz beleuchtet sein. Das hat sich am jetzigen Platz bewährt.
Alfred Westermayer