Für mehr Baupaltzausweisung im FNP 2025

28. Oktober 2012

Argumente von Stadtrat Alfred Westermayer

Mit Datum vom 06.08.2011 habe ich einen Antrag gestellt, die Franz-Lehar-Straße in Offenhausen auch auf der östlichen Seite zu bebauen.

Meine Begründung dazu:

Offenhausen hat zwar kurz vor dem Abschluß stehend die neuen Wohngebiete An den Pfleggärten mit 17 großzügigen Baupätzen bis zu 700 qm, die im oberen Preissegment sein werden und dementsprechend auch nur für zahlungskräftige Bauwillige ausgerichtet sind. Somit stehen diese Plätze für Durchschnittsverdiener wohl kaum zur Verfügung. Das Baugebiet Lönsstraße mit ca. 70 Wohneinheiten wurde an Bauträger vergeben, so dass auch hier für einen Käufer wesentlich höhere Kosten entstehen , als wenn die Grundstücke von der Stadt direkt an die privaten Bauwilligen verkauft würde.

Beispiel:

Allein bei 500 qm Grund, pro qm 200 Euro daraus 5 % Grd.Erw.St. und Notargebühren = 5000,- Euro beim Kauf von der Stadt direkt. Dem stehen gegenüber der Kauf vom Bauträger, allein folgende Gebühren:

Bauträger zahlt die gleiche Summe der o.g. Gebühren und verkauft nachher den bebauten Platz mit einem EFH für ca. 400.000,- Euro. Da nun die Grd.Erw.St./Notargebühren über diesen Wert angesetzt werden sind das 5% aus 400.000,- Euro = 20.000,-€. Also sage und schreibe 15.000,-Euro allein an Gebühren mehr. Von sonstigen Einsparungen beim selber Bauen nocht nicht geredet.

Auch hier zeitgt sich, dass das Bauen künstlich teuer gemacht wird. Vielleicht kann noch die Notbremse gezogen werden, indem wir das Grundstück an Bauwillige in Kooperation mit Baufimen verkaufen und die Baufimen dann im Auftrag des neuen Grundbesitzers auf diesem Grundstück ein Haus baut. Somit würden die GrdErwSt./Notarkosten nur auf das unbebaute Grundstück entfallen. Inwieweit hier dann die Stadt bei Verkauf von mehr als drei Grundstücken vom Finanzamt als gewerblicher Verkäufer angesehen wird, müsste noch abgeklärt werden.

Wir als Stadt Neu-Ulm sollten dem zukünftig entgegenwirken und auch in Offenhausen einen Mix zwischen der Lage entsprechend hochpreisigen, aber auch mittelpreisigen (über Bauhherrenmodell) sowie niedrigpreisigen Bauplätzen zur Verfügung stellen. Wir brauchen diesen Mix, auch in Anbetracht der vielen geplanten Sozialwohnungen in Offenhausen, da sonst die Gefahr von sozialen Problemen vorhersehbar ist.

Dies könnte, wenn die derzeitige große Nachfrage nach Bauland anhält, entlang der F.-Lehar-Straße geschehen. Diese ist nur einseitig bebaut. Die gesamte Infrastruktur ist vorhanden (Straße, Strom Wasser, Kanal, Buslinie 89, Nähe zu den Donauauen, Friedrichsau, zur Stadtmitte Ulm und Neu-Ulm , Ärtzte vor Ort usw. Es gibt bis auf Ausnahme weniger privater Bauplätze sonst in Zukunft keine Möglichkeit mehr für Bürger die in Offenhausen bleiben, wollen einen Bauplatz zu bekommen. Derzeit befinden sich die dortigen Grundstücke meist in privater Hand. Den Besitzern sollte ein Kauf durch die Stadt angeboten werden, so dass die Vermarktung allein bei der Stadt Neu.Ulm liegt.Es könnten ca. 40 EFH entstehen.

Zur Argumentation der Verwaltung im FNP 2025:

Eingriff in den Grünzug mit einer derzeitigen Breite von 150 – 200 m

Es gibt keineVorschrift wie breit der Grünzug sein muß (durch die Verwaltung selbst Festgestellt). Eingriff wäre ca.20 – 25 m. Verbleib somit immer noch 125-175 m.

Lärmwerte werden überschritten:

Im Baugebiet Lönsstraße tagsüber 55-65 dBA, Nachts 50-55 dBA = auch Überschreitung! Zudem ist entlang der Kammer-Krummen-Straße auch ein Wall vorhanden, der geringfügig aufgefüllt werden müsste.

In 40 m Entfernung läuft eine 110 KV-Leitung:

Diese wurde meiner Kenntnis nach verlegt und zwar in Richtung Osten und dürfte jetzt weiter als 40 m entfernt sein.

Anmerkung:

Der Stadtrat hat in der Mehrheit für das Programm Managing URBAN 2025 gestimmt, wo wir uns u.a. verpflichtet haben mit Grund und Boden sorgsam umzugehen. Das heisst auch vorhandene erschlossene Gebiete zur Bebauung zu nutzen. In der F.-Lehar-Straße ist die gesamte Infrastruktur schon vorhanden, so dass eine Bodenversiegelung für die Straßenfläche ca. 2000 qm entfallen würden.Auch den sozialen Aspekten, u.a. wie oben beschrieben, haben wir zugestimmt.

Zumindest sollte in Bezug auf eine östliche Bebauung der F.-Lehar-Straße bei weiterem Bedarf an Bauplätzen die Tür nicht zugeschlagen werden, so dass wir uns die Option offen halten.

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