Ein Stück Heimat geht verloren - aus geplantem Saalbau-Abbruch Konsequenzen ziehen

16. Januar 2013

Die Bestürzung über den zu erwartenden zeitnahen Abbruch des Pfuhler "Saalbaus" ist nicht nur im Stadtteil groß. Es setzt sich fort, was längst vor dem "Konzertsaal" begann, aktuell mit der "Magirus-Villa" auf dem Ulmer Galgenberg ein Gegenstück findet.

"Die Bürgerinnen und Bürger verspüren Identitätsverlust, bemerken, dass sich ihre Heimat in seinen baulichen und erinnerlich berührenden Fixpunkten der Beliebigkeit nähert: Pfuhl - Neu-Ulm könnte überall sein, unabhängig davon, ob die neue Architektur gut, mäßig oder gar schlecht ist. Es gibt für die Gesamtstadt eine als neu empfundene Aufgabe, schreibt SPD-Stadtrat Ulrich Seitz, gleichzeitig Vorsitzender des Historischen Vereins Neu-Ulm, dem Oberbürgermeister.

"In der Veränderung das Wichtige bewahren, auch wenn das Baudenkmal (noch) nicht auf der Liste steht. Die Aufgabe, für die Stadtgesellschaft das Richtige zu erhalten, erfasst auch Stätten, die vielleicht die hohen gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllen. Aber es muss klar sein, was die Stadt, vertreten durch ihre gewählten Vertreter, will. Sich drücken schafft Verluste! Es gilt Hausaufgaben zu machen."

Im Namen auch der SPD Stadtratsfraktion beantragte er deshalb zur Beschlussfassung im Stadtentwicklungsausschuss (Ausschuss für Stadtentwicklung, Hochbau und Umwelt):

Die Verwaltung wird beauftragt, die rechtlichen Möglichkeiten zur Verhinderung des Abbruchs des "Saalbaus" im Stadtteil Pfuhl dar zu stellen (nichtöffentlich). Die derzeit gesetzlich geschützten Bau- und Bodendenkmale vor zu stellen (schriftliche Vorlage des aktuellen Standes genügt). Die Verwaltung wird beauftragt, die für die Entwicklung und Geschichte der Stadt Neu-Ulm und ihrer Stadtteile wesentlichen Stätten und Bauten außerhalb der aktuellen Denkmalliste zu erfassen und vor zu stellen, mit dem Ziel, für Objekte und Bereiche einen höherwertigen Schutz zu erreichen. Die Vertreter der örtlichen Organisationen (Vereinsringe etc.) sind ein zu binden.

Seitz schließt mit der Feststellung: "Wissen ist Macht, nichts wissen macht ohnmächtig!"

Ulrich Seitz

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